Rezension: Von Andromeda bis Utopia: Eine Zeitreise durchs österreichische Fandom von Alfred Vejchar

Alle, die sich fragen, ob so etwas wie ein Standardwerk zur österreichischen Science-Fiction existiert, finden hier ihre Antwort.

Dieses Buch ist Chronik und Enzyklopädie, Zeitreise und Gegenwartsbericht in einem. Die Informationen stammen dabei allesamt aus erster Hand und sind mit reichlich Bildmaterial und Abschriften von Originaltexten unterlegt. Auf fast jeder Seite findet man ein Zeitdokument in Form eines Bildes: Fotografien von vergangenen Clubtreffen, Cover klassischer Fan-Magazine und Porträts von Urgesteinen oder relativen Neuzugängen. Die zahlreichen Illustrationen veredeln das Buch zu einem unterhaltsamen Nachschlagewerk und machen das Buch selbst zu einer Art Zeitdokument. Auch wertvolle aktuelle Informationen für Begeisterte sind enthalten: Darunter Berichte über verschiedene österreichischen Fan-Gruppen wie die österreichische Tolkiengesellschaft (ÖTG), trekdinner Graz oder die 501st Legion. Somit kommen auch Fans des Genres Fantasy auf ihre Kosten.

Für die hohe Authentizität bürgt der Autor mit seinem eigenen Lebenslauf, denn Alfred Vejchar ist bereits seit 65 Jahren im deutschsprachigen Science-Fiction-Fandom tätig. Sein Rückblick geht zurück bis ins Jahr 1957 – belegt durch Fotografien seiner Originalausweise. Angesichts eines solchen Erfahrungsschatzes darf natürlich auch Autobiografisches nicht fehlen. So erfahren wir von persönlichen Auftritten, wie einem ORF-Beitrag zum Thema Science-Fiction vom 22.12.1977. Krisen werden ebenso behandelt wie Höhepunkte: Etwa ein Konflikt mit dem Arbeitskreis spekulative Thematik (AST) und der Rettung des ANDROmeda-Magazins 1975. Angesichts der langen Zeitspanne lassen sich auch leider Todesfälle nicht ausklammern. In sehr persönlichen Nachrufen wird Urgesteinen, die bereits ihre letzte große Reise antraten, angedacht.

Neben zahlreichen Portraits Mitglieder der ersten Stunde werden aber auch vergleichsweise Neuzugänge vorgestellt. Darunter auch ein gewisser Science-Fiction und Blog-Autor.

Wie es sich für ein Standardwerk gehört, kommen auch reichlich Gastautoren zu Wort, darunter Urgesteine wie: Franz Rottensteiner, Hans Langsteiner, Helmuth W. Mommers, Peter Ripota, Robert Christ und viele andere.

Der Autor bezeichnet sich zurecht als Hyperfan. Stolze 357 Seiten, prall gefüllt mit Informationen über die österreichische Science-Fiction, beweisen dies.

1 Antwort zu “Rezension: Von Andromeda bis Utopia: Eine Zeitreise durchs österreichische Fandom von Alfred Vejchar”

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