Ist der „Dire Wolf“ wirklich zurück?

Wissenschaftler haben ein Problem. Statt Konsumgüter wie Uhren, Jeans oder Fruchtgummis produzieren sie Daten. Diese sind den meisten Menschen aber zu kompliziert oder zu langweilig, um dafür Geld auszugeben. Nicht zuletzt deshalb ist Forschung zumindest im deutschsprachigen Raum chronisch unterfinanziert.

Es gilt also, Sponsoren anzuwerben. Und heutzutage funktioniert das am besten mit fetzigen Schlagzeilen.

The return of the Dire Wolf” klingt schon mal gut. Besser jedenfalls als “The return of “Aenocyon dirus”.

Inzwischen wissen wir aber, dass selbst die Schattenwölfe (Dire Wolves) Game of Thrones nicht retten konnten. Nimmt diese Geschichte ein besseres Ende?

Der Wissenschaftsjournalist Leonid Schneider ist skeptisch. Zum einen weist er darauf hin, dass der Schattenwolf zunächst einmal gar kein Wolf ist. Er war noch nicht einmal sein Vorfahre. Sicher, einem Tier einen cooleren Namen als den wissenschaftlich korrekten zu geben, ist noch kein Vergehen.

Aber es macht schon einen Unterschied, ob man einen Schattenwolf, oder einen genetisch veränderten Wolf zum Leben erweckt. Reicht es wirklich aus, 14 Gene mit 20 Mutationen zu modifizieren, um nicht bloß die Spezies, sondern gleich die Gattung zu wechseln? Zum Vergleich: Hund und Wolf teilen sich ca. 20 000 Gene. Diese weichen aber nicht an 20 sondern an 36 Stellen voneinander ab.

Dass die Firma hinter dem Projekt unbewiesene Behauptungen aufstellt, macht die Sache nicht besser. So weiß niemand, wie sich Schattenwölfe exakt verhielten – wie auch, sie sind ja ausgestorben. Laut ihren Schöpfern sollen die „wiederbelebten“ Wölfe aber genauso Heulen wie ihre Vorbilder. Woher wissen die das?

Fazit:

Die „Wiederbelebung“ des „Schattenwolfes“ ist ein beeindruckendes Stück angewandte Wissenschaft. Aber das ganze „genetisch modifizierte Wölfe“ zu nennen, käme der Wahrheit deutlich näher.

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