Terminator Zero Staffel 1 – Sehr gut, aber etwas viel des Guten

Es ist zurück – das totgeglaubte Terminator Franchise. Aber ist es eine erfolgreiche Rückkehr?

Handwerklich ist die Serie solide gemacht: Die Qualität von Animation und Soundtrack ist hoch. Erstere bringt eine fast schon verloren geglaubte Tugend des Franchises zurück: Furchterregende Maschinen. Eine der Gründe für den Absturz des Filmreihe war die zunehmende Vermensch- ja, Verniedlichung der Terminatoren. Das lag teilweise an den ab Teil 2 schlechter werdenden Drehbüchern, teilweise an der Art der Produktion selbst: Die Terminatoren wurden eben von Menschen gespielt. Und die sind nun mal – menschlich.

Das Medium Animation dagegen erlaubt gewisse Freiheiten: Und die Macher wissen diese zu nutzen: Rote Kameraaugen quellen regelrecht aus den Augäpfeln hervor. Die fleischliche Hülle, selbst wenn unversehrt, wirkt unnatürlich blass. Die Mimik ist maskenartig.

Ähnlich verhält es sich mit dem Einsatz von Gewalt. Während in den späteren Realverfilmungen, Opfer der Terminatoren oft einfach durch die Luft geschleudert wurden um Gewaltexzesse zu vermeiden, fließt hier die rote Soße in beachtlichen Strömen.

Kurzum: Es sind wieder Killerroboter am Werk, die diesem Begriff auch gerecht werden.

Die Serie schafft es also, die richtige Atmosphäre aufzubauen. Aber reicht das für eine erfolgreiche Rückkehr?

Tatsächlich ist „Terminator Zero“ in einem Punkt erfolgreich, an dem schon so viele Werke gescheitert sind: Neue Dinge in ein Franchise einzuführen, die so eigentlich nie gedacht waren. Eigentlich sollte es ein solches ja gar nicht geben, denn die Handlung wäre mit Teil 2 eigentlich fertig erzählt gewesen. Auch war sie im Grunde relativ simpel: Es ging um ein klassisches Actionsetting: Der Gute muss etwas, dass ihm wichtig ist, vor dem Bösen beschützen und wird von diesem gejagt. Sicher es gab auch eine dunkle die Zukunft, die es erst zu überleben und später zu verhindern galt. Aber im wesentlichen war es das .Und es war gut so. Die Teile 3, 5, 6 übernahmen diesen Konzept ungeniert. Es wurden lediglich neue Elemente eingeführt, um die Filme nicht wie Kopien wirken zu lassen: Hier eine neue Superkraft für den neuen Schurken, da ein Beschützer mehr, etc. Leider überluden diese Boni das Setting eher, als es zu erweitern. Außerdem ergaben sie fortlaufend immer weniger Sinn.

Es war wie mit einem Koch, der nur ein einziges Gericht kannte und es als Ausgleich immer stärker würzte – bis die Suppe versalzen war.

Teil 4 wiederum versuchte eigene Wege zu gehen und war damit meiner Meinung nach erfolgreicher, als die meisten Kritiker das sahen. Aber er wirkte dabei seltsam halbherzig. Am Ende kämpften ja doch wieder zwei Terminatoren um John Connor.

Die Serie dagegen zieht die Sache durch. Ja, es gibt genügend Elemente aus den ursprünglichen 2 Filmen. Aber diese bilden eher das Fundament, denn die tragenden Wände. Es gibt jede Menge Charaktere, die sich nicht einfach in Jäger und Gejagte einteilen lassen. Dazu gibt es jede Menge philosophische Schübe und noch mehr Zeitreiseparadoxen.

Und hier liegt vielleicht auch die Schwäche der Serie. Sie bietet viel. Viel mehr, als die Filme ursprünglich boten. Vielleicht etwas zu viel. So ergibt nicht jedes Element der komplexen Handlung Sinn. Die Hintergrundgeschichte mancher Charaktere bleibt lückenhaft und manches ist schwer nachvollziehbar.

Kurzum: Die Serie wirkt fallweise etwas überladen. Um die Metapher vom Koch noch einmal zu strapazieren: Hier serviert uns der Gute mehr als nur ein Gericht. Aber hätte es den 7. Gang wirklich gebraucht?

Die Serie ist etwas Eigenständiges und doch Terminator. Aber sie ist auch sehr viel mehr. Vielleicht etwas zu viel. Das wird die zweite Staffel zeigen.

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