Ewige Jugend: Wo sind die Ergebnisse?

Immer wieder lesen, oder hören wir davon: Der erste 1000-jährige Mensch sei bereits geboren. Da fragt man sich: Wo sind die 500- oder wenigstens 200-jährigen? Der derzeit offiziell älteste lebende Mensch, Tanaka Kane, hat „nur“ 118 Jahre auf dem Buckel. Sie hat somit erst knappe 12 % des Weges hinter sich. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Lebenserwartung österreichischer Frauen liegt derzeit bei 83,3 Jahren. 12 % davon hat man mit ca. 10 Jahren hinter sich. Nun verfügt Frau Tanaka über eine bemerkens- ja bewundernswerte Gesundheit. Wie 10 sieht sie aber nicht mehr aus.

Wo wir beim Thema Lebenserwartung sind: Um das ehrgeizige Ziel von 1000 Jahren zu erreichen, sollte sie besser schnell ansteigen. Doch im Land mit der größten Dichte an Spitzenuniversitäten und somit Vorreiter in puncto Wissenschaft, sieht es leider anders aus: In den USA ist die durchschnittliche Lebenserwartung von 2015 auf 2020 zurück gegangen.

Aber Rückschläge finden sich auch anderswo: Ein 1000-jähriger Mensch sollte möglichst nicht mit 65 an Alzheimer erkranken. Nur ist die Krankheit immer noch unheilbar. Schlimmer noch: An einem der Haupttherapieansätze mehren sich zunehmend Zweifel.

Generell scheinen wir Menschen noch ein gutes Stück davon entfernt zu sein, neurodegenerative Krankheiten in den Griff zu bekommen: Multiple Sklerose, Parkinson, ALS – für sie alle gibt es nach wie vor keine Heilung.

Wenn wir aber schon an „einfachen“ Krankheiten scheitern – wie sollen wir dann das Altern selbst abschaffen – oder gar umkehren?

Nicht das solche Aussichten die Anti-Aging-Industrie demotivieren würden. Von Antioxidantien, über Superenzymen und sogar Stuhltransplantaten wird einem so ziemlich alles präsentiert.  Ob einer dieser Ansätze funktioniert? Ich weiß es nicht. Bislang allerdings, hat es gerade einmal der Held einer Sci-Fi-Geschichte geschafft, 200 Jahre alt zu werden. Und der war ursprünglich ein Roboter.

Es stellt sich also die Frage: Ist ein 1000-jähriger Mensch realistisch, oder vielmehr das biologische Gegenstück zur „Kalten Fusion“? Die Erforschung letztgenannter wurde nach gewissen Rückschlägen umbenannt. Inzwischen trägt sie schillernde Namen wie „low-energy nuclear reactions (LENR)“ oder „condensed matter nuclear science (CMNS)“. Wenn in Zukunft also statt „anti-aging“ vermehrt Begriffe wie „prolonged metabolic acitivity“, oder „continued tissue homeostasis“ auftauchen, dann ist das ein schlechtes Zeichen.

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