Es gibt Dinge, die so ernst sind, dass man darüber nur scherzen kann.
Niels Bohr
So entbehrt selbst die aktuell sehr dramatische Situation um die grassierende Pandemie nicht einer gewissen (tragischen) Komik. Gleich vorneweg: Die Lage ist ernst und die getroffenen Quarantänemaßnahmen sinnvoll. Allerdings muten manche der stattfindenden Hamsterkäufe, zumindest etwas seltsam an. Ich etwa hatte das Milchregal im Supermarkt in der Nähe meines Arbeitsplatzes zuvor noch nie leer gesehen. Sicher, angesichts der jüngsten Vorkommnisse, macht es Sinn, sich mit Lebensmitteln aller Art einzudecken. Speisen aller Art sind allerdings nicht das einzige, was in den Läden zur Zeit knapp wird. Warum ist beispielsweise Toilettenpapier derzeit so begehrt? Sein Verbrauch ist für gewöhnlich recht konstant, außerdem ist ein Mangel daran nicht gerade existenzbedrohlich. Sicher, ohne ausreichend Toilettenpapier sein Geschäft verrichten zu müssen, ist höchst unangenehm. Aber es ließe sich notfalls ja immer noch durch Küchenrollen oder Taschentücher ersetzen.
Spätestens nach Ende der Krise stellt sich also die Frage, was man mit seinen gehorteten Vorräten denn nun machen soll (außer sie wie gewohnt auf der Toilette zu verbrauchen).
Hierzu gäbe es eine Reihe von alternativen Vorschlägen:
Dem Youtuber NileRed gelang es aus Toilettenpapier Schnaps zu brennen. Die Theorie hinter dem Vorgang ist dabei recht simpel: Papier besteht aus Zellulose. Diese besteht aus miteinander verbundenen Glukosemolekülen. Bricht man diese Kette auf, so lässt sich die Glukose zu Ethanol vergären. Dessen Konzentration kann man anschließend durch Destillation erhöhen. Der so entstandene Schnaps ist definitiv frei von Methanol – aber leider auch von Aromastoffen. Wen das nicht stört, der muss nur aufpassen, nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. In Österreich gilt nach §85 Alkoholsteuergesetz, dass zur Herstellung von Alkohol verwendete Vorrichtungen mit einem Volumen von mehr als 2 Litern gemeldet werden müssen.
Wer wegen Schwarzbrennens tatsächlich ins Gefängnis muss, dem kann Toilettenpapier gegebenenfalls zur Flucht verhelfen: Ein Häftling in Berlin etwa formte die Umrisse seines Körpers unter der Bettdecke unter anderem mit Toilettenpapier nach. Anschließend gelang ihm der Ausbruch. Einem ähnlichen Fall, gingen die Mythbusters nach: Sie fanden heraus, es wäre möglich, sich vom Dach eines Gefängnisses abzuseilen. Das Seil bestand aus – richtig geraten – Toilettenpapier.
Auf Youtube finden sich aber noch eine Reihe von alltagstauglicheren Anwendungen (man gäbe einfach toilett paper application im Suchfenster ein). Wer also Zeit und Toilettenpapier im Überfluss hat, dem stehen eine Vielzahl von Optionen zu Verfügung.